von der Leyen beruft unabhängige Historikerkommission

Veröffentlicht: 23. April 2013 in Arendt, Brecht, ...

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat die Mitglieder einer unabhängigen Historikerkommission berufen. Sie sollen die Geschichte der Vorgängerinstitutionen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in der Zeit der NS-Diktatur bis in die Nachkriegszeit beider deutscher Staaten erforschen. Als erster öffentlicher Meilenstein des Forschungsprojektes findet am 25. Juni 2013 ein Symposium in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zum Thema statt. Die Forschungsarbeiten sollen bis Ende 2016 abgeschlossen und anschließend veröffentlicht werden.

Als Kommissionsmitglieder werden berufen:

Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann (Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam):

  • Letzte Veröffentlichung: Das Wirtschaftsimperium der Deutschen Arbeitsfront (2012)
  • Volltext im Netz: „Gesellschaft am Fließband“- Fordistische Produktion und Herrschaftspraxis in Deutschland
  • Termin: Dienstag, 23. April 2013 19:00 Uhr
    Auf den Trümmern der Arbeiterbewegung: 1./2. Mai 1933 und die Gründung der Deutschen Arbeitsfront“Vortrag: Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann, Potsdam; Moderation: Andreas Sander, BerlinTopographie des Terrors, AuditoriumNiederkirchnerstraße 8, 10963 BerlinEintritt frei

Prof. Dr. Elizabeth Harvey (University of Nottingham): Veröffentlichungen

  • HARVEY, E.R., 2012. Weibliche Gemeinschaft als ‚Volksgemeinschaft‘: Vergnügen, Konformität und Zwang. In: DETLEF SCHMIECHEN-ACKERMANN, ed., ‚Volksgemeinschaft‘: Mythos, wirkungsmächtige soziale Verheißung oder soziale Realität im ‘Dritten Reich’? Zwischenbilanz einer kontroversen Debatte Schöningh. 249-264

Prof. Dr. Sandrine Kott (Université de Genève)

  • Promotion 1990: German Social State („Der deutsche Sozialstaat“)
  • Habilitation 2001: State and society in the GDR („Staat und Gesellschaft in der DDR“)

Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Humboldt-Universität Berlin)

Prof. Dr. Kiran Patel (Universiteit Maastricht)

  • mehr auf wiki
  • Diss: Soldaten der Arbeit. Arbeitsdienste in Deutschland und den USA, 1933-1945

Prof. Dr. Michael Wildt (Humboldt-Universität Berlin)

  • mehr auf wiki
  • Arbeitsgebiet Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt Zeit des Nationalsozialismus.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen:

Eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bleibt auch fast 70 Jahre nach Kriegsende unendlich wichtig. Wir wollen wissen, welche Rolle das Vorgängerministerium in Kriegswirtschaft, Besatzung und auch bei Genoziden gespielt hat. (siehe Wikipedia: „Am 16. Juli 1927 ging dies Amt mit dem Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (AVAVG) in die neu gegründete Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (RAfAuA) über, in deren Aufgaben der Zusammenschluss von Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung festgelegt wurde. Präsident blieb Dr. Friedrich Syrup. Die RAfAuA enthielt Organe der Selbstverwaltung. 1938 wurde sie wieder weitgehend in das Reichsarbeitsministerium eingegliedert und die Selbstverwaltung aufgehoben, 1945 praktisch aufgelöst. Die Nationalsozialisten missbrauchten die Arbeitsvermittlung zur Rekrutierung von Personal für ihre Rüstungsbetriebe.) Und natürlich interessieren wir uns auch für die Menschen, die das Verhalten der Verwaltung zu ihrer Zeit geprägt haben. Wie haben sich die Angehörigen des Reichsarbeitsministeriums nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 tatsächlich verhalten und welche personellen Kontinuitäten oder auch Brüche hat es nach 1945 gegeben. Auf die Ergebnisse bin ich sehr gespannt.

viaBMAS – Pressemitteilungen – Von der Leyen beruft unabhängige Historikerkommission.

via von der Leyen beruft unabhängige Historikerkommission.

Monitor: Behindert nach Aktenlage

Dienstag, 23. April 2013 19:00 Uhr

Auf den Trümmern der Arbeiterbewegung: 1./2. Mai 1933 und die Gründung der Deutschen Arbeitsfront

Vortrag: Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann, Potsdam
Moderation: Andreas Sander, Berlin

Topographie des Terrors, Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin
Eintritt frei

siehe auch:

WAZ: „Bevor die braunen Barbaren begannen, jüdisches Leben in Gelsenkirchen nach und nach auszulöschen, lebten bei der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 über 1.600 Juden in der Stadt. Darunter Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte und zahlreiche Geschäftsleute.“

Gelsenkirchener Arbeitsamt: „Während nämlich die Machtübergabe an die Nationalsozialisten in den Behörden in Gelsenkirchen insgesamt relativ friedlich vonstatten ging, wurde gegen die Leitung des Gelsenkirchener Arbeitsamtes eine „wilde“ Aktion von SA und Hilfspolizei durchgeführt. Am 11. März 1933 wurden August Halbfell und weitere Mitarbeiter des Arbeitsamtes, die aus der Gewerkschaftsbewegung stammten, vorübergehend in „Schutzhaft“ genommen. Offiziell erhielt August Halbfell dann eine Kündigung als Arbeitsamtsdirektor nach dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“.

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